Sándor Barics

Struktur-Malerei

Sándor Barics

Person

Berühren erlaubt

Der 1970 in Ungarn geborene Maler Sándor Barics schafft Kunstwerke von hohem visuellem und taktilem Reiz. In seinen jetzt gezeigten Arbeiten aus der Serie "Mars" steht die Farbe "Rot" im Mittelpunkt. Das ist die Farbe, die mit dem Nachbarplaneten Mars verbunden wird. Rot ist aber vor allem jene aufregende Farbe, die in mehrfacher Hinsicht als herausragendes Symbol gilt. Eben das ist es, was den jungen Künstler seit vielen Jahren in besonderer Weise zu immer neuen Bildern inspirierte. Innerhalb seiner "Roten Phase" entstanden mehr als 70 Arbeiten in unterschiedlichen Techniken und Formaten. Es war aber nicht nur der rote Planet "Mars", der in Sándor Barics immer wieder neue Bildideen auslöste, sondern die Symbolkraft der Farbe ganz grundsätzlich. Seit 1998 wuchs der rote Zyklus heran.

Voraussetzung dafür war natürlich ein intensives Studium, ein akribisches Durchdringen der Farbsymbolik und es musste die genaue Analyse spezifischen Verhaltens und Ausdrucks von der Farbe damit einher gehen, denn, so notierte der Künstler : "Die Farbe in einem Gemälde entspricht nicht bloß der Farbe der Pigmente, sondern auch dem flüssigen Bindemittel, genau so wie den Bedingungen ihrer Gestaltung auf der Fläche und der Verbindung mit den Eigenschaften des Bildträgers"

Sándor Barics integriert häufig in seinen Gemälden die unterschiedlichsten Materialien, zum Beispiel solche, die auch als Verpackungsstoffe dienen können. Das sind Styroporchips, Schaumstoffe, Strukturfolien, Pappe oder Klebeband. Natürliche Stoffe, als da wären Asche oder Marmormehl, setzte er gleichfalls von Fall zu Fall ein. Sand aus seiner Heimatstadt in Ungarn brachte er einmal mit und verwendete diesen in einzelnen Werken. Weil er die Acrylfarbe in mehreren Schichten aufträgt, wodurch sie sich nicht nur überlagert, sondern auch vermengt und vermischt wird, entstehen reliefartige Oberflächen auf seinen Bildern. Die Oberfläche ist stets von besonderer Bedeutung, sinnliche, synästhetische Haut, auf der sich berühren und berührt werden treffen, als eigenwillige Schnittstelle zwischen dem physikalischen Objekt und seiner sinnlicher Erfahrung. Der Betrachter findet vielfältig weitere Scheingegensätze. Die Arbeiten knüpfen an bei Vertrautem und führen der Betrachter in überraschenden Wendungen zu unvertrauten Neuem.

Rot ist die Farbe des Blutes ( Leben ) und der Kraft, sie ist zudem, und dies landlüufig verbreitet, die Farbe der Liebe, der Erotik, der Energie.

"Ich reagiere" - so Sándor Barics "gerne auf Dinge, so auch auf Rot. Das ist für mich die Farbe des Lebens. Es ist eine männliche Farbe und die Farbe der Aggressivität. Rot ist begrenzt und nicht für die Ewigkeit. Es ist der Gegenpol zum leidenschaftslosen, kühlen Blau, Farbe der Ewigkeit und der unbegrenzten Dimensionen. Ich denke diese Serie ist meine männliche Serie! Grün ist danach das weibliche Element".

Die Mars-Serie basiert auf Aufnahmen aus der Vogelperspektive. Wir beobachten von oben, durch Satelliten, die uns ferne Welten sehr nahe bringen. Faszinierende Fotos, Dokumente der Neuzeit, die uns seit 1997 von Sonden zur Erde übertragen werden. Gebirge und Täler tauchen mithin auch in den Bildern von Sándor Barics auf, dazu gewaltige Canyons, Flussläufe und eine raue Oberfläche. Seine Bilder stellen Landschaften dar, gemalt in der Perspektive der 21.Jahrhundert. Landschaften, die wir bisher nur mit unseren Augen berühren konnten.

Der Künstler artikulierte ganz klar: "Meine Bilder dürfen und sollen berührt werden!"
Eine Aufforderung an die Betrachter, Kunst endlich nicht nur zu sehen sondern auch zu ertasten und zu erfühlen.

Rudolf Wesner, Kulturjournalist

Ausstellungen (Auswahl)

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Werke

Aethiopis
Aethiopis
Arsiamons
Arsiamons
Chersonesus
Chersonesus
 
Icestreaks I
Icestreaks I
Icestreaks II
Icestreaks II
Icestreaks III
Icestreaks III
 
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Informationen

Eigene Homepage: http://www.myspace.com/barics
E-Mail: sandorbarics@yahoo.com

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